Event #02 – 09.-11. November 2012

Die Stadt als Klang-Bühne

Christine Camenisch &
Johannes Vetsch / CH
Marco Douma,
Roel Meelkop &
Rutger Zuydervelt / NL
Andreas Frick / CH
Samy Kramer / CH / FIN
Florian Tuercke / D


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Die Stadt als Klang-Bühne – Der hörbare Ausdruck ihrer Aktivität und Lebendigkeit und die künstlerische Umsetzung dieser Wahrnehmung stehen beim zweiten Event im Vordergrund.

Die Arbeit Pierdrie (2012) von Marco Douma (visuals), Roel Meelkop (sound) und Rutger Zuydervelt (sound) ist ein Audio-Video-Live-Act und ist, wie der Titel «Pier 3» schon andeutet, eine aus dem industriellen «Waalhaven» in Rotterdam inspirierte Arbeit. Gesammeltes Bild- und Soundmaterial von der faszinierenden mechanischen und maschinellen Geräusch- und Bildkulisse des Hafens in der Nacht wird live zu einem fesselnden, kompositorischen Audio-Visuellen-Teppich verwoben. Durch die bewusst aus der Distanz aufgenommenen Aufnahmen, erscheint die Bild- und Klang-Palette weich und enthärtet und vermittelt eine geheimnisvolle Grundstimmung.
Neben dem Live-Act steht die Arbeit für uns auch sinnbildlich für all die kulturellen Verbindungen und Austausche zwischen Basel und Rotterdam und dem Bindeglied Rhein da. (Abbildungen: Video-Stills)


Die Installation The Spatial Aural Exciter (2012) von Samy Kramer besteht aus einem Netzwerk von elektronischen Klängen, welche die Möglichkeit zur Erkundung und Entdeckung von dichten Sound-Ereignissen und ihrer zeitlichen und räumlichen Ausbreitung eröffnet. Es ist gleichzeitig eine dreidimensionale Intervention und ein akustisches Netzwerk. Das Tonstück wird durch die immense Vielfalt an Sound Eindrücken von alltäglichen Erfahrungen inspiriert und kann sich in seiner Struktur wie ein urbanes, akustisches Beziehungsgeflecht verändern. „Die Art, wie wir hören, ist Teil dessen, wie wir die Welt sehen.“


Das Projekt Urban Audio von Florian Tuercke lässt sich direkt von der öffentlichen und alltäglichen Sound-Kulisse inspirieren, um diese auf sein kompositorisches Potenzial zu untersuchen. Mit eigens kreierten Transformatoren und Instrumenten versucht Florian Tuercke dem urbanen Sound musikalische Melodien zu entlocken. Alltägliche Strassengeräusche können so zu wohlklingenden Partituren wachsen.
Für das Stadt(t)räume Projekt reiste er mit seinen Audio-Bikes an, mit denen die BesucherInnen auf einer kleinen Fahrradtour ihre Stadt-Klangerlebnisse in Erfahrung brachten.


Die Audio-Lichtinstallation Generator (2012) von Christine Camenisch & Johannes Vetsch ist eine subtile Intervention, die ins situationsbezogene Geschehen eingriff. Ein Fenster der Augustinergasse 17 wurde hell beleuchtet, wobei dessen Leuchtkraft kontinuierlich gedimmt wurde; Einem ruhigen Atmen ähnlich, verringerte und erhöhte sich diffus die Helligkeit. Der unerwartete visuelle Reiz erweckte die Neugier der Passanten und stellte unweigerlich die Frage nach dem Dahinter. Im Innenraum selber wurde man Teil eines pulsierenden und geheimnisvollen Licht- und Klangatmen. Dabei verbindete sich die Wahrnehmung von Aussen und Innen zu einem geheimnisvollen Ganzen. Wir sehen die Arbeit auch als eine Art Membran zwischen Privatem und Öffentlichen, zwischen Tag- und Nachtträumen.
(Abbildungen: Projektion 34 , Musée des beaux Arts, Mulhouse, 2007)



Das Objet trouvé Fridolin (Ton-Installation, 2012) von Andreas Frick entstand während einem längeren Aufenthalt in Shanghai. Der Arbeit liegt eine chinesische Volkstradition zu Grunde; In China hält man sich gerne Grillen als Haustier. Ihr melodisches Zirpen erfreut viele und ist eine natürliche akustische Ebene, die sich mit der urbanen Soundkulisse in den Großstädten Chinas verwebt. Der Verkauf der Grillen wird in kunstvoll gestalteten Schächtelchen an jeder Strassenecke der Stadt angepriesen.
Ein Holzkästchen mit integriertem, verborgenem Lautsprecher, aus dem das Zirpen des abwesenden Haustieres ertönt, hängt nun als Objet trouvé an der Wand. Als Kunstwerk mit dem Titel „Fridolin“ erhält die Arbeit eine Art „Tamagotchi-Kult-Status“ und wird so fast zu einem Relikt der Ikonographie.
(Abbildung: „Fridolin“, Objet trouvé, Ton-Installation)



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Programm: Details - Event #02

Vernissage: Freitag, 09. November 2012
   Zum Kleinen Markgräflerhof . Augustinergasse 17 . Basel
.  ab 19 Uhr – Ausstellung  
   eikones NFS Bildkritik . Rheinsprung 11 . Basel
.  20 Uhr – Begrüssung und Einführung Patricia Wolfensberger
.  anschliessend – Audio-Video Live-Act
   Marco Douma (visuals), Roel Meelkop (sound) und Rutger Zuydervelt (sound)

Ausstellung: 10./11. November 2012 . 14 – 19 Uhr

Finissage: 11. November 2012 . 17 bis 19 Uhr

Zum Kleinen Markgräflerhof . Augustinergasse 17 . Basel / CH



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